Zuchtuntersuchungen
Untersuchung zur Beurteilung der Fortpflanzungsgesundheit und genetischen Eignung eines Tieres für die Zucht.
Diese Leistung bieten wir an 7 Standorten an

Informationen zur Leistung
Bevor Rassehunde zur Zucht verwendet werden können, müssen sie eine Zuchttauglichkeitsprüfung des jeweiligen Rassezuchtvereines „bestehen“ - ein Teil davon ist eine tierärztliche Untersuchung. Dabei wird einerseits Augenmerk auf die allgemeine Gesundheit und die äußeren Geschlechtsorgane gelegt, andererseits werden die Tiere auf vererbbare körperliche Merkmale und Krankheiten untersucht, die bei der jeweiligen Rasse gehäuft vorkommen.
Was kann untersucht werden?
Beispiele dafür sind kryptorche Rüden, bei denen nur ein oder gar kein Hoden im Hodensack vorhanden ist, Tiere mit angeborenen Hernien im Nabel- oder Leistenbereich, mit Entropion/Ektropion (Rolllidern), persistierenden Milchzähnen, Kieferfehlstellungen oder einer Patellaluxation. Aber auch auf stark ausgeprägte Merkmale bei brachyzephalen Rassen (z.B. Mops, Bulldogge), die die Gesundheit gefährden können, wie besonders enge Nasenlöcher oder ein extremer Korkenzieherschwanz, wird geachtet. Diese Tiere sollten dann idealerweise nicht zur Zucht verwendet werden.
Außerdem werden Mikrochip, Impfstatus, Fütterung und Parasitenprophylaxe überprüft. Bei Hunden wird auch ein Bluttest auf sexuell übertragbare Erkrankungen wie Brucellose und bei Katzen auf die Infektionskrankheiten FIP, FIV und FeLV empfohlen.
Je nach Rasse gibt es dann noch Vorgaben der jeweiligen Zuchtverbände auf welche Erkrankungen vor dem Einsatz als Zuchttier gezielt untersucht werden muss.
Das können z.B. röntgenologische Untersuchungen auf Hüft- oder Ellbogendysplasie oder eine Untersuchung mittels Ultraschall auf Veränderungen der Niere, wie eine Polyzystische Nierenerkrankung, sein.
Es gibt inzwischen auch schon sehr gute genetische Tests, mit denen mit einer Blut- oder Schleimhautprobe festgestellt werden kann, welche Tiere Träger bestimmter Erbkrankheiten sind. Inzwischen kann so auf hunderte Erbkrankheiten untersucht werden, wie Progressive Retinaatrophie, Narkolepsie, MDR1 oder Hämophilie. Betroffene Hunde sollten von der Zucht ausgeschlossen werden, damit diese Krankheiten, die mit einer Einschränkung der Lebenserwartung und/oder der Lebensqualität einhergehen nicht weitervererbt werden.
Manche dieser Zuchtuntersuchungen sind sehr spezialisiert und können nur von tierärztlichen Spezialisten oder in bestimmten Kliniken durchgeführt werden. Dazu gehört z.B. der BAER-Test (Brainstem Auditory Evoked Response), eine audiometrische Untersuchung mit der festgestellt wird, ob das Tier taub ist. Ebenso gehören bestimmte Augenuntersuchungen auf Erkrankungen wie Retinadysplasie oder Progressive Retinaatrophie dazu. Auch die Gewinnung und Untersuchung einer Samenprobe bei Rüden ist so eine spezialisierte Untersuchung. Erkundigen Sie sich bei unserem Tierärzt*innenteam, wenn Sie eine spezielle Untersuchung benötigen, dieses wird Sie gerne an die richtige Stelle weiterleiten.
In weiterer Folge kann mithilfe von Bluttests und Zytologischen Untersuchungen der Vaginalschleimhaut der ideale Deckzeitpunkt bestimmt werden. Und im Falle einer Trächtigkeit kann unser Tierärzteteam Sie mit regelmäßigen klinischen und Ultraschalluntersuchungen unterstützen, um sicherzugehen, dass Hündin und Welpen bei bester Gesundheit sind.
Verfasser: Monika Herold-Wagner