Zeckenprophylaxe

Verschreibung und Anwendung von speziellen Zeckenschutzmitteln sowie Beratung zur Entfernung und Prävention von Zecken.

Diese Leistung bieten wir an 9 Standorten an

Informationen zur Leistung

Ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Parasitenprophylaxe ist der Zeckenschutz. Österreich ist eins der Länder mit der höchsten Zeckendichte Europas und fast jede zweite Zecke ist mit Krankheitserregern infiziert, die auf uns und unsere Haustiere übertragen werden können.

Und Achtung: wir möchten hier auch gleich mit dem Missverständnis aufräumen, dass nur im Frühling und Sommer Zeckensaison ist. Ganz im Gegenteil: Zecken sind in manchen Jahren sogar ganz besonders im Herbst aktiv. Üblicherweise fallen sie im Winter in eine Art „Koma“ sobald der Boden gefriert, aber in milden Wintern sind sie oft auch ganzjährig aktiv.

Hier eine Übersicht über die in unseren Breiten am häufigsten von Zecken übertragenen Erkrankungen:

  • Babesiose (Hundemalaria): Erkrankung durch einzellige Parasiten, die die roten Blutkörperchen zerstören und eine lebensbedrohliche Anämie (Blutarmut) verursachen können
  • Anaplasmose und Ehrlichiose: bakterielle Erkrankungen, die Fieber, Lymphknotenschwellungen und Blutungsneigungen verursachen
  • Borreliose: bakterielle Erkrankung, die chronische Gelenksentzündungen verursacht, sowie in manchen Fällen auch Schädigungen der Nieren und des Herzmuskels
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): virale Erkrankung, die neurologische Symptome verursacht, und relativ selten beim Hund vorkommt, für die es aber keine spezifische Behandlung gibt

Katzen sind zwar seltener als Hunde betroffen, können aber genauso erkranken und ebenso wie Hunde Zecken am Fell ins Haus bringen, die dann auch uns befallen können.

Wir empfehlen dringend eine ganzjährige Anwendung von Zeckenschutzmitteln, um jegliches Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Es gibt inzwischen auch schon sehr gute Kombinationsmittel, die gegen Zecken, Flöhe, sowie die meisten Würmer und oft auch Milben wirksam sind.

Generell haben Sie die Wahl zwischen oralen Produkten (wie Tabletten oder Kautabletten), Halsbändern, sogenannten Spot On Mitteln, die auf die Haut aufgetragen werden und einer 12 Monate anhaltenden Depotinjektion.

Was für Ihr Tier am besten geeignet ist, kommt auf die individuellen Umstände an: sind z.B. Kleinkinder im Haus, die das Tier gerne und oft streicheln ist beim Auftragen eines Spot Ons Vorsicht geboten und wenn Ihr Hund sehr viel schwimmt, ist ein Halsband nicht die erste Wahl, da dessen Wirkung dann etwas früher als angegeben nachlassen kann.

Ganz wichtig: jedes Zeckenmittel ist nur wirksam, wenn es richtig und vor allem regelmäßig, nach Herstellerempfehlungen, angewendet wird. Halten Sie sich bitte unbedingt an die Anweisungen am Beipackzettel oder fragen Sie unser Tierärzt*innenteam, wir beraten Sie gerne, was in Ihrem Fall das beste Zeckenschutzmittel ist.

Zecken entfernen – so funktionierts:

Eine oft an uns gestellte Frage: wie entfernt man Zecken am besten? Es gibt spezielle Zeckenentfernungszangen, andernfalls kann man auch eine Pinzette oder einfach die Finger nehmen. Scheiteln Sie die Haare, damit Sie die Zecke gut sehen, fassen Sie sie dann so nah wie möglich an der Haut und ziehen oder drehen Sie sie dann vorsichtig mit konstantem Zug heraus. Versuchen Sie den Körper der Zecke dabei nicht zu zerquetschen, das kann Krankheiterreger freisetzen und die Zecke ganz, also Körper und Mundwerkzeuge, zu entfernen. Wir raten davon ab, vor dem Entfernen Öl, Alkohol oder sonstige Hausmittel auf die Zecke zu geben, im Erstickungsstress können nämlich ebenfalls Krankheitserreger freigesetzt werden. Desinfizieren Sie die Stichstelle, wenn möglich, nach dem Entfernen. Und falls die Zecke nicht vollständig entfernt werden konnte, oder an einer sehr empfindlichen Stelle sitzt (wie z.B. dem Augenlid) kommen Sie am besten zu uns, wir helfen gerne!

Eine andere nicht unwesentliche Frage: wie tötet man entfernte Zecken am besten? Unter Wasser können sie bis zu drei Wochen überleben, und auch das Gefrierfach überstehen sie eine ganze Weile. Bitte auch nicht einfach so zerquetschen, das kann Krankheitserreger freisetzen! Am besten mit einem Klebestreifen „fangen“ und so bewegungsunfähig machen oder zuerst in Papier einwickeln und dann zerdrücken. Oder „legen“ Sie sie in Desinfektionsmittel oder anderen hochprozentigen Alkohol „ein“.

Verfasser:
Monika Herold-Wagner