Ultraschalluntersuchung
Nicht-invasive Art der bildgebenden Diagnostik, bei der die inneren Organe dargestellt werden können. In der Notfallmedizin können sich die Tierärzt*innen damit auch einen raschen Überblick über Brust- und Bauchhöhle verschaffen.
Diese Leistung bieten wir an 7 Standorten an

Informationen zur Leistung
Die Ultraschalluntersuchung (= Sonographie), kurz Ultraschall, ist ein in der Veterinärmedizin häufig angewendetes bildgebendes Verfahren. Die Ultraschallwellen erzeugen dabei zweidimensionale Bilder der Organe.
Was kann untersucht werden?
Er wird vor allem eingesetzt, um die Organe der Bauchhöhle darzustellen und Änderungen ihrer Struktur, Form und Größe festzustellen. Zusätzlich kann auch der Blutfluss in den Blutgefäßen dargestellt werden.
Ultraschall kann gut zur Diagnose interner Erkrankungen eingesetzt werden – wenn z.B. bestimmte Erkrankungen oder Tumore vermutet werden. Er kann sehr hilfreich sein, wenn Änderungen im Blutbild (wie z.B. erhöhte Leberwerte) abgeklärt werden sollen oder auch als nächster Schritt, wenn ein Tier klinisch krank ist und man die Frage nach einer möglichen Ursache beantworten will, andere Testergebnisse wie Blut- oder Harnuntersuchungen aber keine oder kaum Veränderungen zeigen. In vielen Fällen können auch Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt oder Steine im Harntrakt diagnostiziert werden.
Aber: Erkrankungen der untersuchten Organe können im Ultraschall nur dann festgestellt werden, wenn durch diese auch die Größe oder Struktur des Organs verändert sind.
Je nach den Ergebnissen des Ultraschalls können weiterführende Untersuchungen nötig oder empfehlenswert sein – z.B. kann eine Biopsie, also die Entnahme einer Gewebeprobe, nötig sein, wenn Veränderungen in einem Organ gefunden wurden, oder auch spezielle Blutuntersuchungen oder Tests.
Eine Ultraschalluntersuchung kann auch als präventive Maßnahme bei älteren Tieren durchgeführt werden, z.B. im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung, um Veränderungen der Organe schon frühzeitig zu erkennen.
Er kann auch gut zur Bestätigung einer Trächtigkeit (ab ca. 3 Wochen) und auch zur Überwachung der Trächtigkeit verwendet werden. Ist die Größe der Welpen altersentsprechend? Schlägt ihr Herz? Bewegt sich der Darm? Für eine Bestimmung der Welpenanzahl ist allerdings Röntgen dem Ultraschall überlegen.
Wie funktionierts?
Die Untersuchung selber ist schmerzfrei und es gibt keinerlei Gesundheitsgefährdung, sie kann deshalb auch bei trächtigen Tieren problemlos angewandt werden. Manchmal sind unsere Patienten aber schon sehr schmerzhaft und um ihnen Stress und mögliche weitere Schmerzen zu ersparen und die Untersuchung zu erleichtern ist eventuell eine minimale Sedierung nötig. Für eine Darstellung der Organe in bester Qualität ist das Ausrasieren von Fell nötig, aber keine Sorge, es wächst wieder nach! In Ausnahmefällen (wie z.B. bei einem Notfall) kann der Ultraschall auch ohne rasieren durchgeführt werden, aber für einen ausführlichen Bauchultraschall ist es nötig, da die Qualität der Bilder so deutlich verbessert wird. Die Untersuchung findet in einem abgedunkelten, ruhigen Raum statt und die Tiere liegen dabei auf einer weichen Unterlage auf der Seite oder auf dem Rücken. Die Haut wird nach dem Rasieren mit Alkohol gereinigt und Ultraschallgel aufgetragen und dann wird die Ultraschallsonde auf der Haut über die zu untersuchenden Gebiete bewegt.
Lassen Sie Ihr Tier bitte auch mindestens 8 Stunden vor einer Ultraschalluntersuchung nichts fressen, da sich sonst Gase im Magen-Darm-Trakt bilden, die die Bildqualität beeinträchtigen können. Harn in der Blase ist bei einem Ultraschall allerdings hilfreich, das heißt Wasser trinken dürfen sie, aber dann bitte nicht mehr direkt vor der Untersuchung Gassi gehen (und bei Katzen das Katzenkisterl ca. 2 Stunden vor dem Termin wegstellen).
Ein verkürzter, nur auf wenige Organe konzentrierter Ultraschall (= POCUS oder FAST) kann für viele Fragestellungen, für die kein ausführlicher Ultraschall nötig ist, eingesetzt werden. Dieser wird auch in der Notfallmedizin eingesetzt. Hier kann zum Beispiel nach einem Trauma, wie einem Autounfall oder Fenstersturz, abgeklärt werden, ob es zu Blutungen im Thorax (Brusthöhle) oder Abdomen (Bauchhöhle) gekommen ist, oder ob die Harnblase noch intakt ist. Er kann auch helfen, eine mögliche Ursache für einen akuten Kollaps zu finden und kann für viele Fragestellungen, für die kein ausführlicher Ultraschall nötig ist, eingesetzt werden.
Eine andere, spezialisierte Ultraschalluntersuchung ist der Herzultraschall (Echokardiographie) – siehe Herzultraschall.
Verfasser: Monika Herold-Wagner