Parasitenprophylaxe

Regelmäßige Anwendung von Mitteln gegen Endoparasiten (Würmer) und Ektoparasiten (Zecken, Flöhe, Milben).

Diese Leistung bieten wir an 3 Standorten an

Informationen zur Leistung

Ihr Hund oder Ihre Katze sollte auf jeden Fall vor Zecken, Flöhen und Würmern jeglicher Art geschützt sein und vorbeugend mit einer Parasitenprophylaxe behandelt werden. Generell unterscheidet man zwischen Endoparasiten(Parasiten, die im Körperinneren zu finden sind), das sind so gut wie immer Würmer, und Ektoparasiten (Parasiten die außen, meistens auf der Haut, zu finden sind), wie Zecken, Flöhe oder Milben.

All diese Parasiten können ernste oder sogar lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen: Zecken können Infektionskrankheiten übertragen (z.B. Babesiose oder Borreliose), Flöhe können Allergien auslösen und Bandwürmer übertragen, Milben können zu Haut- und Ohrentzündungen führen und Würmer wie Peitschen-, Haken- und Herzwürmer können schwerwiegende Erkrankungen verursachen. Außerdem können einige dieser Parasiten auch auf uns Menschen übertragen werden und Erkrankungen (sogenannte Zoonosen) verursachen.

Details zu Endoparasiten siehe Entwurmung und Details zu Zecken siehe Zeckenprophylaxe.

Flöhe:

Flöhe sind das ganze Jahr aktiv, die Ansteckung erfolgt entweder über Kontakt mit Tieren mit Flohbefall oder auch in einer Umgebung, in der Floheier, Flohlarven, usw. aufgenommen werden. Die Flöhe selber leben am Tier - oft sieht man sie aber gar nicht, sondern findet sie nur mit dem Flohkamm oder nur ihren Kot - und legen dort auch ihre Eier ab. Diese fallen dann aus dem Fell und sind überall zu finden, wo sich das Tier aufhält: im Bett, auf der Couch, im Teppich, auf der Türmatte, usw. Dort verpuppen sie sich, schlüpfen nach ca. 3 Wochen und der Floh-Kreislauf geht wieder von neuem los.

Bei einem Flohbefall kommt es zu starkem Juckreiz, ganz besonders bei Tieren, die auf Flohspeichel allergisch sind. Die betroffenen Tiere kratzen sich dann ständig und das kann zu Haarausfall und Hautveränderungen wie Krusten, Wunden, usw. führen.

Zusätzlich zu einer Flohbehandlung des Tieres führen Sie bei einem Befall bitte außerdem eineUmgebungsbehandlung mit Sprays oder “Foggern” durch, saugen Sie alles mehrmals (werfen Sie danach den Beutel weg oder waschen sie den Behälter bei einem beutellosen Staubsauger) und waschen Sie Hunde- oder Katzenbetten, Decken, Halsbänder, Türmatten, usw. so heiß wie möglich.

Ihr Tierärzt*innenteam kann Ihnen helfen, ein individuelles Flohbekämpfungsprogramm zu erstellen!

Milben:

Die bei unseren Haustieren am häufigsten vorkommenden Milben sind Ohrmilben, Haarbalgmilben (Demodex), Herbstgrasmilben und Räude- und andere Hautmilben.

Die meisten sind so klein, dass man sie nur im Mikroskop und nicht mit freiem Auge sehen kann.

Abgesehen von den Haarbalgmilben verursachen alle Milben einen teilweise hochgradigen Juckreiz und Veränderungen der Haut, bzw. der Ohren und alle, außer der Haarbalg- und der Herbstgrasmilbe, sind außerdem hochgradig ansteckend für andere Tiere. Die Räudemilbe ist auch für uns Menschen ansteckend (Zoonose), kommt in unseren Breiten aber nicht sehr häufig vor.

So funktionierts:

Generell empfehlen wir regelmäßig vorbeugende Parasitenschutzmittel anzuwenden, hier haben Sie die Wahl zwischen oralen Mitteln (wie Tabletten oder Kautabletten), Halsbändern (gegen Flöhe und Zecken), sogenannten Spot On Produkten, die auf die Haut aufgetragen werden oder einer 12 Monate anhaltenden Depotinjektion, die gegen Zecken und Flöhe wirksam ist. Viele dieser Produkte sind Kombinationsprodukte, die gegen verschiedene Parasitenarten wirksam sind.

Aber Achtung: Was für Ihr Tier am besten geeignet ist, kommt auf die individuellen Umstände an.

Sind Kleinkinder im Haus ist z.B. beim Auftragen eines Spot Ons Vorsicht geboten und wenn Ihr Hund sehr viel schwimmt, raten wir eher von einem Halsband ab, da dessen Wirkung dann etwas früher als angegeben nachlassen kann. Wenn Sie Ihren Hund auf Urlaub in den Süden mitnehmen, muss sein Parasitenschutz auch gegen den dort vorkommenden Herzwurm wirken und sollte auch ein Abwehrmittel gegen Sandmücken beinhalten. Einige dieser Kombinationsprodukte wirken zwar sehr gut gegen Rundwürmer aber nicht gegen Bandwürmer, in diesem Fall muss dann noch zusätzlich regelmäßig ein Bandwurmmittel gegeben werden.

Manche Collies und andere Hütehunde haben einen Gendefekt (MDR1 Mutation), die sie empfindlich auf bestimmte Wirkstoffe macht, die auch in manchen Antiparasitika vorkommen können. So gut wie alle rezeptpflichtigen Parasitenschutzmittel werden speziell darauf getestet, aber es ist manchmal empfehlenswert bei Hunden dieser Rasse einen Gentest durchzuführen, ob diese Mutation vorliegt, damit dadurch verursachte Nebenwirkungen vermieden werden können.

Wir raten auch von nicht rezeptpflichtigem Parasitenschutz aus dem Super- oder Tiermarkt ab: erstens fehlt die Fachberatung, zweitens entsprechen Wirkstoffe und Dosierungen oft nicht dem besten medizinischen Standard und drittens kommt es immer wieder zu fatalen Verwechslungen (Hundeprodukte mit Permethrin sind z.B. für Katzen giftig!).

Was Antiparasitika aus der Naturmedizin betrifft, geben wir zu bedenken, dass die Wirksamkeit oft nicht belegbar ist und falsch angewandte Naturmittel auch Nebenwirkungen haben können (wie z.B. Hautreizungen durch Teebaumöl). Die meisten “natürlichen” Zeckenmittel werden außerdem als repellierend (abhaltend) beworben - das ist leider nicht sehr wirksam: wichtig ist eine akarizide (abtötende) Wirkung, bzw. eine Kombination von repellierend und akarizid.

Der Wissenschaftliche Rat Europäischer Veterinärparasitolog*innen (ESCCAP) empfiehlt nur rezeptpflichtige Antiparasitika zu verwenden. Diese müssen strenge Auflagen erfüllen, bevor sie auf den Markt kommen und jahrelange pharmakologische Tests durchlaufen, die sowohl ihre Wirkung als auch Sicherheit in der Anwendung garantieren.

Ganz wichtig: jedes Parasitenschutzmittel ist nur wirksam, wenn es richtig und vor allem regelmäßig, nach Herstellerempfehlungen, angewendet wird. Halten Sie sich bitte unbedingt an die Anweisungen am Beipackzettel oder fragen Sie unser Tierärzt*innenteam, wir beraten Sie gerne, was in Ihrem Fall das beste Produkt ist.

Verfasser:
Monika Herold-Wagner