Impfungen

Verabreichung eines Impfstoffes zur Vorbeugung bestimmter Erkrankungen.

Diese Leistung bieten wir an 9 Standorten an

Informationen zur Leistung

Generell wird bei einer Impfung der Krankheitserreger in inaktivierter oder abgeschwächter Form verabreicht und so das Immunsystem stimuliert. Das Ziel ist, eine Immunität gegen bestimmte Krankheitserreger zu erzeugen, das Immunsystem wird so quasi trainiert einen Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen, ohne dass es zu einer Erkrankung kommt.

In Österreich war es so möglich bei unseren Haustieren die Tollwut und die Staupe auszurotten – man kann allerdings nicht ausschließen, dass diese Erkrankungen von Wildtieren oder importierten Tieren wieder eingeschleppt werden.

Bei Hunden und Katzen gibt es von der WSAVA (das ist die Welttierärzteorganisation für Kleintiere) für alle Länder der Welt empfohlene sogenannte “Core-Impfungen“ – also „Kern“-Impfungen, die jedes Tier erhalten sollte, sowie je nach Land und der dortigen Verbreitung bestimmter Krankheiten, weitere individuell empfohlene Impfungen.

Hunde:

Bei Hunden gehören Parvovirose, Adenovirus-Hepatitis und Staupe zu den sogenannten Core-Impfungen. In Österreich zählen auch noch Tollwut und Leptospirose dazu. Außerdem wird empfohlen zusätzlich gegen Infektiöse Tracheobronchitis (auch als Zwingerhusten bekannt) zu impfen. Ob das oder auch andere Nicht-Core-Impfungen (wie Babesiose oder Borresiose) bei Ihrem Hund empfehlenswert sind, kann mit Ihrem Tierärzt*innenteam besprochen werden (siehe Individuelle Impfschemata).

Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Erkrankungen, gegen die geimpft werden kann:

  • Parvovirose: die Übertragung erfolgt über Kontakt mit infizierten Tieren, deren Kot oder kontaminierte Oberflächen; hochgradig ansteckende virale Erkrankung, die schwerwiegendem Durchfall und Erbrechen verursachen und lebensbedrohlich sein kann
  • Staupe: eine Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion; virale Erkrankung, die so gut wie alle Organsysteme betreffen kann, vor allem den Atmungs-, den Magen-Darmtrakt, sowie das Nervensystem; meist tödlich
  • Adenovirus-Hepatitis (Ansteckende Leberentzündung): eine Ansteckung erfolgt über infizierten Kot und Harn; virale Erkrankung; verursacht Leberschäden, die zum Tod führen können
  • Leptospirose: die Ansteckung erfolgt über infizierten Harn (v.a. von Nagern) und stehende Gewässer; bakterielle Erkrankung, die Leber-, Nieren- und Lungenschädigungen verursacht; ist auch für Menschen ansteckend (Zoonose)
  • Tollwut: eine Ansteckung erfolgt durch Bisse; virale Erkrankung, die Gehirnentzündungen verursacht, auch für Menschen ansteckend (Zoonose), verläuft bei Mensch und Tier zu 100% tödlich
  • Infektiöse Tracheobronchitis (Zwingerhusten): Mischinfektion aus verschiedenen Bakterien und Viren, die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion; hochgradig ansteckende Erkrankung der Atemwege; geimpft werden kann gegen Bordetella bronchiseptica und das Parainfluenzavirus

So funktionierts:

Welpen sollten das erste Mal im Alter von sechs bis acht Wochen geimpft werden, und dann noch zwei Auffrischungsimpfungen im Abstand von je ca. vier Wochen erhalten. Die letzte Welpenimpfung sollte idealerweise frühestens mit 15, 16 Wochen erfolgen, damit die über die Muttermilch übertragenen mütterlichen Antikörper auf jeden Fall schon abgebaut sind und sich nicht mehr störend auf die Immunantwort nach der Impfung auswirken.

Ein Jahr nach den Welpenimpfungen ist auf jeden Fall eine Auffrischungsimpfung nötig, danach müssen manche Impfungen jährlich (dazu gehören auf jeden Fall Zwingerhusten und Leptospirose), andere wiederum nur alle drei Jahre aufgefrischt werden - je nach den Angaben des Impfstoffherstellers. Falls Sie Ihr Haustier so wenig wie möglich impfen wollen gibt es auch die Möglichkeit einer jährlichen Titerbestimmung (siehe Individuelle Impfschemata).

Katzen:

Bei Katzen gehören Impfungen gegen Katzenseuche (Parvovirose) und Katzenschnupfen (Calicivirus und Herpesvirus) zu den sogenannten Core-Impfungen. Eine Tollwutimpfung ist ab der 12. Lebenswoche für Freigängerkatzen oder Tiere, die ins Ausland verreisen, nötig.

Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Erkrankungen, gegen die geimpft werden kann:

  • Parvovirose (auch Katzenseuche/Panleukopenie): die Übertragung erfolgt über Kontakt mit infizierten Tieren, deren Kot oder kontaminierte Oberflächen; hochgradig ansteckende Erkrankung, die oft schwerwiegenden Durchfall und Erbrechen verursacht; kann lebensbedrohlich sein
  • Katzenschnupfen: Katzenschnupfen ist eine Mischinfektion aus verschiedenen Bakterien und Viren, die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion; hochgradig ansteckend, verursacht u.a. schwere Entzündungen der Atemwege, kann zu chronischem Verlauf führen; geimpft werden kann gegen das Feline Calicivirus und das Feline Herpesvirus
  • Tollwut: eine Ansteckung erfolgt durch Bisse, virale Erkrankung, die Gehirnentzündungen verursacht, auch für Menschen ansteckend (Zoonose); verläuft bei Mensch und Tier zu 100% tödlich

In Österreich sind außerdem Impfstoffe gegen die hier vorkommenden Infektionskrankheiten FIP (Felines Corona Virus) und Leukose (Felines Leukämie Virus) erhältlich (siehe Individuelle Impfschemata). Bei Katzen gibt es daher die Möglichkeit, nach einem negativen Bluttest auch dagegen zu impfen.

Das Impfschema ist bei Katzenwelpen das gleiche wie bei Hundewelpen (siehe oben). Die Auffrischungen sollten dann ebenfalls nach Empfehlung der Impfstoffherstellerfirma erfolgen.

Im Allgemeinen sind Nebenwirkungen bei Impfungen selten und mild - in Ausnahmefällen können allergische Reaktionen auf Impfstoffe vorkommen, in den meisten Fällen kommt es dabei zu Juckreiz oder Schwellungen im Gesicht, Ihr Tierarzt/Ihre Tierärztin kann dann mit Antihistaminika bei der Linderung der Symptome helfen. Extrem selten kann es zu einer anaphylaktischen Reaktion (einem allergischen Schock) kommen - das Risiko ist allerdings weit geringer als an einer potenziell tödlichen Krankheit zu erkranken, gegen die man impfen könnte.

Verfasser:
Monika Herold-Wagner