Entwurmung
Regelmäßige Anwendung von Mitteln gegen Parasiten im Darm und anderen Körperorganen (sogenannte Endoparasiten) im Rahmen der allgemeinen Parasitenprophylaxe.
Diese Leistung bieten wir an 9 Standorten an

Informationen zur Leistung
Zum allgemeinen Schutz vor Parasiten gehört auch die Entwurmung. Damit ist meistens die Behandlung und Vorbeugung von Parasiten im Darm gemeint. Es gibt allerdings auch Würmer, die außerhalb des Darmes in anderen Organen leben, wie z.B. der Lungenwurm oder der Herzwurm, und auch diese müssen im Zuge der Parasitenprophylaxe unbedingt inkludiert werden.
Je nach Parasitenart kann eine Ansteckung schon über die Muttermilch erfolgen, über infizierten Kot, Erde oder Wasser, rohes Fleisch, bzw. über Beutetiere, die gefressen werden (wie Mäuse, Schnecken, Fische oder Kaninchen) oder auch über Insekten, die Parasiten übertragen (Flöhe können z.B. Bandwürmer übertragen).
Manche dieser Parasiten, wie z.B. Haken- oder Bandwürmer, können auch für uns Menschen ansteckend sein und Erkrankungen (Zoonosen) verursachen.
Hier eine Übersicht über die wichtigsten Endoparasiten bei unseren Haustieren:
- - Spulwurm (Toxocara canis): kann Erbrechen und Durchfall verursachen und für Welpen bei massivem Befall lebensbedrohlich sein, manchmal werden die Würmer im Kot ausgeschieden (sie sehen ähnlich wie Spaghetti aus)
- - Peitschenwurm (Trichuris vulpis): kann blutigen Durchfall und schwerwiegende Abweichungen des Elektrolythaushaltes verursachen
- - Hakenwurm (Ancylostoma caninum): Blutsauger im Darm, der vor allem bei Jungtieren eine lebensbedrohliche Blutarmut verursachen kann
- - Bandwurm (Dipylidium caninum, Echinococcus granulosus): kann Durchfall, Gewichtsverlust und Juckreiz am After verursachen, manchmal werden Bandwurmteile im Kot ausgeschieden (sehen reiskornähnlich aus),Zoonose!
- - Giardien: einzellige Darmparasiten (keine Würmer), können Durchfall und Übelkeit verursachen, müssen mit speziellen Antiparasitika behandelt werden
- Herzwurm (Dirofilaria immitis): Übertragung durch Stechmücken, vor allem in Mittelmeerländern und Südosteuropa verbreitet, kommt aber immer häufiger auch in Österreich vor; die erwachsenen Würmer siedeln sich in den Blutgefäßen der Lunge und im Herz an und können die lebensbedrohliche Herzwurmerkrankung hervorrufen,
- - Lungenwurm (Angiostrongylus vasorum): die Infektion erfolgt über infizierte Schnecken, die Würmer siedeln sich in Lunge und Atemwegen an und können Husten, Atemnot und Blutungsneigungen verursachen
So funktionierts:
Generell sollte eine Entwurmung mindestens viermal im Jahr durchgeführt werden, aber in bestimmten Fällen wird empfohlen öfter zu entwurmen. Dazu gehören z.B. Jagdhunde, Hunde die Beutetiere fressen, wenn es ein Kleinkind im Haushalt gibt, oder ein Familienmitglied an einer immunsupprimierenden Krankheit leidet – hier wird eine Entwurmung alle 4 Wochen empfohlen. Und falls Sie Ihrem Haustier rohes Fleisch füttern, sollten Sie es alle 6 Wochen gegen Bandwürmer behandeln.
Als Alternative zu einer pauschalen Entwurmung kann - idealerweise ebenso oft wie die empfohlene Entwurmungsfrequenz, also mindestens alle 3 Monate - eine Kotprobe in Ihrer Tierklinik auf Parasiten, bzw. deren Eier untersucht werden, und je nach Resultat gezielt entwurmt werden oder bis zur nächsten Kotprobe gewartet werden. Eine Sammelkotprobe über 3 Tage kann die Genauigkeit der Untersuchung erhöhen, es ist allerdings wichtig anzumerken, dass auch ein negatives Ergebnis (wenn also keine offensichtlichen Wurmeier gefunden werden) nicht immer einen Befall ausschließt. Manche Wurmeier werden z.B. nur intermittierend, also mit Unterbrechungen, im Kot ausgeschieden.
Und Achtung: manche der prinzipiell sehr guten Kombinationsprodukte, die vor Zecken, Flöhen, Milben und Würmern schützen, decken leider Bandwürmer nicht ab. Das heißt, hier muss in regelmäßigen Abständen zusätzlich ein spezielles Bandwurm-Entwurmungsmittel gegeben werden.
Unser Tierärzt*innenteam berät Sie gerne, was in Ihrem Fall das beste Entwurmungsmittel ist.
Verfasser:
Monika Herold-Wagner