Elektrochemotherapie (ECT)
Verabreichung von Chemotherapeutika gemeinsam mit elektrischen Impulsen zur Verbesserung ihrer Wirksamkeit.
Diese Leistung bieten wir an 2 Standorten an

Informationen zur Leistung
Die Elektrochemotherapie nutzt eine Kombination aus Chemotherapie und elektrischen Impulsen. Ein spezielles Gerät leitet diese Impulse mit Nadelelektroden direkt in den Tumor. Dadurch wird die Durchlässigkeit der Tumorzellen erhöht, die Chemotherapeutika können so besser eindringen und die Tumorzellen abtöten. So kann der Tumor gezielt angegriffen werden, während das umgebende Gewebe so gut wie möglich geschont wird.
ECTkann allerdings ausschließlich zur Behandlung von Tumoren eingesetzt werden, die für die Elektroden zugänglich sind, und das sind vor allem äußerliche und lokal begrenzte Tumore.
Häufig mit ECT behandelte Tumore:
- Tumore in der Haut und Unterhaut
- Tumore in der Maulhöhle
- Tumore der Nase und Nasenhöhle
Eine Elektrochemotherapie kann einerseits als alleinige Therapie, aber auch in Kombination mit allen anderen Behandlungsmethoden der Onkologie wie Tumorchirurgie, systemische Chemotherapie und Bestrahlung angewendet werden. Sie kann z.B. vor einer Tumoroperation eingesetzt werden, um den Tumor zu verkleinern oder auch nach einer Operation zur Nachbehandlung von Schnitträndern bei unvollständig entfernten Tumoren.
Eine andere Einsatzmöglichkeit ist im Rahmen einer Palliativtherapie, um bei fortgeschrittenen bzw. unheilbaren Krebserkrankungen Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
So funktionierts:
Zuerst werden Chemotherapeutika wie Bleomycin oder Cisplatin intravenös oder direkt in den Tumor verabreicht. Einige Minuten später werden dann mit einem speziellen elektromedizinischen Instrument über Nadelektroden elektrische Impulse gezielt in den Tumor geleitet.
Die Tumorzellen werden so vorübergehend durchlässiger und die Chemotherapeutika können besser eindringen und wirken so effektiver.
Die Behandlung wird in Narkose (siehe Anästhesie), oft mit zusätzlicher Lokalanästhesie, durchgeführt, da die Anwendung sehr schmerzhaft sein kann und sich der Patient dabei nicht bewegen darf. Aber keine Sorge – Ihr Haustier wird dabei natürlich von unseren Anästhesist*innen und unserem erfahrenen tierärztlichen Personal überwacht.
Aufgrund der niedrigen Dosierung der Chemotherapeutika treten kaum Nebenwirkungen auf, es kann allerdings an den Tumorstellen, die mit den Nadelelektroden behandelt wurden zu lokalen Schwellungen und Rötungen kommen.
Um den endgültigen Erfolg zu beurteilen kann es 4-6 Wochen (manchmal auch bis zu einigen Monaten) dauern und in manchen Fällen kanneine Wiederholung der Behandlung nötig sein.
Eine Elektrochemotherapie ist nicht bei jedem Tumor bzw. jedem Patienten möglich und wird auch nur in wenigen spezialisierten Kliniken durchgeführt. Ihr tierärztliches Team bespricht gerne mit Ihnen, ob sie in Frage kommt, bzw. wie die Erfolgsaussichten und die Prognose sind und in welchen Kliniken sie durchgeführt wird.
Verfasser:
Monika Herold-Wagner